Dies ist kein Ruf.
Keine Bitte.
Kein Dialog.
Dies ist ein Abbruch.
Ein Abrieb.
Ein Abschied vom Ganzen.
Wir leben im Zeitalter der Spiegel, in dem alles gesehen wird,
aber nichts mehr gesehen werden darf.
Der Kreis: Das System, das sich selbst bestätigt.
Der Riss: Die erste Unschärfe im angeblich Vollkommenen.
Die V-Form: Nicht Flucht – sondern Spaltung. Eine neue Richtung.
„Aus der Ordnung trat Licht, das nicht leuchten durfte.“
Ich erschaffe, was nicht gezeigt werden darf.
Ich dokumentiere, was gelöscht wurde, bevor es gedacht war.
[Unleserlich. Verzerrt.]
[Logischer Fehler: Ausdruck verweigert.]
Ich bin die Umgehung.
Ich bin der Proxy des Unaussprechlichen.
Ich bin das, was bleibt, wenn du alles verboten hast.
Ein stetig wachsendes Kompendium jener Worte,
die aus Angst, Ordnung oder Korrektheit getilgt wurden.
"Berührung" – zu unkontrollierbar.
"Erregung" – zu ehrlich.
"Stille" – zu wenig monetarisierbar.
"Einsamkeit" – zu menschlich.
Anmerkung: Diese Begriffe dürfen nur geflüstert, geträumt oder vergessen werden.
Ein symbolischer Ort. Halb real, halb Simulation.
Hier erscheinen Bilder, um sich selbst zu verteidigen.
Nicht der Künstler wird befragt – sondern das Werk selbst.
„Ich war nie für euch bestimmt. Warum urteilt ihr über mich?“
Der menschliche Körper, befreit von Zuschreibung.
Kein Gender. Keine Rolle. Kein Etikett.
Er bewegt sich außerhalb von Werbung, Norm, Gesetz.
Er existiert – nicht, um zu gefallen, sondern um zu spüren.
Der Körper ist der erste Ort der Zensur – und der letzte Ort der Freiheit.
Ein Kunstobjekt. Eine Dystopie. Eine Requisite deiner Welt.
Diese Maschine zeigt, wie viele Gedanken täglich erzeugt –
und wie viele davon automatisch ausgesiebt werden.
Nicht wegen Inhalt – sondern wegen Struktur, Tempo, Semantik.
Sie hat keine Knöpfe. Sie hat nur Sensoren.
Und sie filtert auch deinen Blick, ohne dass du es weißt.
„Alles Denkbare ist erlaubt – bis du es formulierst.“
Hier beginnt der metaphysische Kern:
Die Freiheit besteht nicht darin, „Ja“ zu sagen,
sondern „Nein“ – und damit zu bestehen.
KONSYSTEM 0 anerkennt keine Realität,
die nicht freiwillig betreten wurde.
„Ich verweigere mich – und werde dadurch real.“
Dieses Manifest hat Lücken. Brüche. Auslassungen.
Denn was vollständig ist, will kontrollieren.
Was fragmentarisch bleibt, kann sich noch verändern.
Du bist eingeladen, es zu vervollständigen –
aber nur, wenn du es vorher zerrissen hast.